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Mit dem nahenden Frühlingsfest gibt es auf dem Markt reichlich Kirschen. Einige Internetnutzer berichteten, dass sie nach dem Verzehr großer Mengen Kirschen Übelkeit, Magenschmerzen und Durchfall bekamen. Andere behaupteten, übermäßiger Kirschenkonsum könne zu Eisen- und Zyanidvergiftungen führen. Ist der Kirschenverzehr noch unbedenklich?

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Der Verzehr einer großen Menge Kirschen auf einmal kann leicht zu Verdauungsstörungen führen.

Kürzlich berichtete ein Internetnutzer, dass er nach dem Verzehr von drei Schalen Kirschen Durchfall und Erbrechen bekam. Wang Lingyu, stellvertretender Chefarzt für Gastroenterologie am Dritten Angeschlossenen Krankenhaus der Chinesischen Medizinischen Universität Zhejiang (Zhejiang Zhongshan Krankenhaus), erklärte, Kirschen seien ballaststoffreich und schwer verdaulich. Besonders bei Menschen mit Milz- und Magenschwäche könne der Verzehr von zu vielen Kirschen auf einmal leicht zu Magen-Darm-ähnlichen Symptomen wie Erbrechen und Durchfall führen. Sind die Kirschen nicht frisch oder schimmelig, können sie beim Konsumenten eine akute Magen-Darm-Grippe auslösen.

Kirschen haben eine wärmende Natur, daher sollten Menschen mit einer feucht-heißen Konstitution nicht zu viele davon essen, da dies zu Symptomen eines Hitzeüberschusses wie Mundtrockenheit, Halstrockenheit, Mundgeschwüren und Verstopfung führen kann.

Der maßvolle Verzehr von Kirschen führt nicht zu einer Eisenvergiftung.

Eine Eisenvergiftung wird durch übermäßige Eisenaufnahme verursacht. Daten zeigen, dass eine akute Eisenvergiftung auftreten kann, wenn die aufgenommene Eisenmenge 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht erreicht oder überschreitet. Bei einem 60 Kilogramm schweren Erwachsenen wären das etwa 1200 Milligramm Eisen.

Allerdings beträgt der Eisengehalt von Kirschen nur 0,36 Milligramm pro 100 Gramm. Um die Menge zu erreichen, die eine Eisenvergiftung auslösen könnte, müsste ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener etwa 333 Kilogramm Kirschen essen, was ein normaler Mensch unmöglich auf einmal essen kann.

Es ist erwähnenswert, dass der Eisengehalt in Chinakohl, den wir oft essen, 0,8 Milligramm pro 100 Gramm beträgt. Wenn man also Angst vor einer Eisenvergiftung durch den Verzehr von Kirschen hat, sollte man dann nicht auch den Verzehr von Chinakohl vermeiden?

Kann der Verzehr von Kirschen zu einer Zyanidvergiftung führen?

Zu den Symptomen einer akuten Cyanidvergiftung beim Menschen zählen Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Bradykardie, Krämpfe, Atemstillstand und schließlich der Tod. Beispielsweise liegt die tödliche Dosis von Kaliumcyanid zwischen 50 und 250 Milligramm, was vergleichbar mit der tödlichen Dosis von Arsen ist.

Cyanide kommen in Pflanzen meist in Form von Cyaniden vor. Die Samen vieler Pflanzen der Familie der Rosengewächse, wie Pfirsiche, Kirschen, Aprikosen und Pflaumen, enthalten Cyanide, und auch die Kerne von Kirschen enthalten Cyanide. Das Fruchtfleisch dieser Früchte enthält jedoch keine Cyanide.

Cyanide selbst sind ungiftig. Erst wenn die Zellstruktur der Pflanze zerstört wird, kann die β-Glucosidase in cyanogenen Pflanzen Cyanide hydrolysieren und giftige Blausäure produzieren.

Der Cyanidgehalt in jedem Gramm Kirschkernen beträgt, umgerechnet in Cyanwasserstoff, nur einige zehn Mikrogramm. Da Kirschkerne im Allgemeinen nicht absichtlich verzehrt werden, kommt es nur sehr selten zu Vergiftungen durch Kirschkerne.

Die Blausäuredosis, die beim Menschen eine Vergiftung verursacht, beträgt etwa 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Die im Internet verbreitete Behauptung, der Verzehr einer kleinen Menge Kirschen könne zu einer Vergiftung führen, ist daher unrealistisch.

Genießen Sie Kirschen ohne Bedenken, aber vermeiden Sie es, die Kerne zu essen.

Erstens sind Cyanide selbst ungiftig. Erst Blausäure kann beim Menschen akute Vergiftungen auslösen. Die Cyanide in Kirschen befinden sich alle in den Kernen, die sich für Menschen meist nur schwer aufbeißen oder kauen lassen und daher nicht verzehren.

 

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Zweitens lassen sich Cyanide leicht entfernen. Da Cyanide hitzebeständig sind, ist gründliches Erhitzen die effektivste Methode, sie zu entfernen. Studien haben gezeigt, dass durch Kochen über 90 % der Cyanide entfernt werden können. Derzeit wird international empfohlen, den Verzehr dieser cyanidhaltigen Lebensmittel im rohen Zustand zu vermeiden.

Für Verbraucher ist es am einfachsten, den Verzehr von Fruchtkernen zu vermeiden. Sofern man nicht absichtlich auf den Kernen kaut, besteht praktisch keine Gefahr einer Cyanidvergiftung durch Obstverzehr.


Veröffentlichungszeit: 20. Januar 2025